Eugen Fink, Philosoph und Pädagoge, deutet das Spiel nicht kulturgeschichtlich, phänomenologisch oder anthropologisch, sondern als einen Weltbezug des menschlichen Daseins. Es hat eine ‚kosmische Transparenz‘, ist eine der deutlichsten Weltfiguren unserer endlichen Existenz. Der Ansatz vom Spiel als einem ‚Symbol der Welt‘ wird in ausdrücklicher Kritik der metaphysischen Auffassung vom künstlerischen Spiel als Mimesis sowie der kultischen Spieldeutung des Mythos entwickelt. An ihre Stelle tritt ein die Fragen nach Sein, Nichts und Schein bündelnder spekulativer Spielbegriff. ‚Spielend verbleibt der Mensch nicht in sich, nicht im geschlossenen Bezirk seiner seelischen Innerlichkeit, – er tritt vielmehr ekstatisch aus sich heraus in einer kosmischen Gebärde und deutet sinnhaft das Ganze der Welt.‘ Finks Überlegungen zum Spiel könnten ‚die Pädagogen wie die Kulturdiagnostiker, die Anthropologen wie jene, die dem Phänomen der Kunst nachsinnen, schließlich alle, denen an letzten ontologischen Klärungen gelegen ist, zu einem gemeinsamen Gespräch über die angezeigten Fragen zusammenbringen‘ (Otto Pöggeler im Philosophischen Literaturanzeiger).