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Forum 1.5

Wandelwoche 2023: Regional handeln, um global zu verändern
Die Wandelwoche ist nun seit einigen Jahren präsent in Bayreuth und lebt durch die Mitgestaltung verschiedenster Initiativen und Personen. Das forum1.5 freut sich über die stete Mitwirkung und die hohe Sichtbarkeit. In diesem Jahr findet gleichzeitig die regionale Klimakonferenz für die Region Bayreuth und Oberfranken statt. Die zugehörige Auftakt- und Abschlussveranstaltung finden Sie ebenso im Programm.

Hier finden Sie alle aktuellen Informationen zu den Veranstaltungen der Wandelwoche 2023:

forum1punkt5.de/wandelwoche-2023/

RegioCOP – Regionale Klimakonferenz für Bayreuth und Oberfranken
Die dramatischen Folgen einer zunehmenden Erderhitzung werden auch in unserer Region
immer deutlich spürbar. Im Pariser Klimaabkommen haben sich die Staaten dazu verpflichtet,
die Erderwärmung möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
verdeutlichen, dass dies kein willkürliches politisches Ziel ist, sondern dass die Stabilität
unseres Planeten ernsthaft gefährdet wäre, sollte dieser Wert überschritten werden
(Rockström et al., 2023).


Politisch und gesellschaftlich besteht ein breiter Konsens, dass ambitionierter Klimaschutz
höchste Priorität hat. Das Land Bayern und zahlreiche Kommunen in der Region haben sich
zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Um die Ziele des Pariser
Klimaabkommens einzuhalten, steht jedoch nur noch ein begrenztes Restbudget an
Treibhausgasemissionen zur Verfügung, das nicht überschritten werden darf, um existenziell
bedrohliche Risiken auszuschließen. Bleiben wir auf dem heutigen Emissionspfad, wird dieses
Restbudget jedoch in wenigen Jahren aufgebraucht sein (SRU 2022). Ohne eine Betrachtung
des noch verbleibenden Budgets, lässt sich das notwendige Tempo bei der Umsetzung der
Maßnahmen nicht einschätzen. Es besteht folglich großer Handlungsbedarf, die
Anstrengungen zu erhöhen und Treibhausemissionen schnell und drastisch zu reduzieren.
Dabei ist wirksames Handeln auf allen politischen Ebenen erforderlich. Ende November bis
Mitte Dezember tagt die UN-Klimakonferenz (Conference of Parties COP) zum 28. Mal. Die
Weltgemeinschaft verhandelt diesmal auf Einladung der Vereinigten Arabischen Emirate.
Schon die letzte Konferenz in Ägypten hat gezeigt, dass auf internationaler Ebene nur sehr
schleppend Fortschritte in Richtung einer wirksamen Klimapolitik erreicht werden können. Zur
Begrenzung der Erderhitzung müssen jedoch schnelle und effektive Maßnahmen zur
Reduktion der Treibhausgasemissionen erfolgen. Auch in Deutschland fällt es schwer, das
notwendige Tempo im Klimaschutz zu erreichen.


Ein großer Teil der Treibhausgasemissionen wird durch Entscheidungen in den Kommunen und
in der Region beeinflusst. Die lokale und regionale Handlungsebene ist in der Klimapolitik von
erheblicher Bedeutung. Die Kommunen sind die staatliche Ebene, die den Menschen am
nächsten ist. Sie spielen bei Sensibilisierung der Bevölkerung und der notwendigen Änderung
von Verhaltensweisen eine bedeutende Rolle. Die Kommunen stehen dabei aber vor großen
personellen, finanziellen und rechtlichen Herausforderungen. Eine wirksame Klimapolitik ist
auch vor Ort und in der Region eine Aufgabe, die die gesamte Gesellschaft betrifft.
Das Prinzip «Think global, act local» unterstreicht, dass gewaltige Herausforderungen wie der
Klimawandel durch konkrete Massnahmen, Verhaltensänderungen und strukturelle
Transformationen auf lokaler Ebene vorangetrieben werden können. Dies erfordert ein
strategisches Vorgehen, welches Verbindlichkeit und Transparenz schafft und alle
gesellschaftlichen Akteure bei der Umsetzung von Massnahmen unterstützt.
Unser Ziel ist es, mit der regionalen Klimakonferenz Oberfranken Ost ein breites Spektrum von
Vertreter:innen aus Unternehmen, Verbänden, der Verwaltung, der Kommunalpolitik, der
Wissenschaft und aus zivilgesellschaftlichen Organisationen an einen Tisch zu bringen, um
den Klimaschutz in unserer Region entscheidend zu beschleunigen. In dieser Klimakonferenz
verbinden wir die globale Klimapolitik mit den aktuellen Bemühungen in der Region
Oberfranken Ost. Wir wollen die Menschen vor Ort konkret einbinden, mit dem Ziel die
Handlungsmöglichkeiten aller zu erweitern. Die regionale Klimakonferenz verfolgt das Ziel, die
Beteiligung zu stärken und Menschen aus der Gesellschaft aktiv an den großen Fragen unserer
Zeit mitarbeiten zu lassen. Wir sind davon überzeugt, dass so mehr Verständnis für die
Notwendigkeit der Maßnahmen in der Bevölkerung erzielt werden kann und demokratische
Strukturen gestärkt werden.


Inspiriert von der jährlichen Conference of the Parties der UN Klimarahmenkonvention, die
zeitgleich stattfindet, ist die Veranstaltung aufgeteilt in eine rund einwöchige Arbeitsphase
im Rahmen einer Wandelwoche sowie ein Abschlussplenum. Begleitet wird dies durch ein
kulturelles Rahmenprogramm sowie einer Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung.
In themenzentrierten Vorbereitungsworkshops (beispielsweise in den Handlungsfeldern
kommunaler Klimaschutz, Mobilität, Energie, Ernährung sowie Sport oder entlang
gesellschaftlicher Gruppierungen wie Kirchengemienden, Jugend, Vereine und Verbände)
sollen vom 30.November – 8. Dezember Klimaschutzmaßnahmen reflektiert, ergänzt und
konkretisiert werden, mit dem Ziel deren rasche Umsetzung zu befördern.
Anschließend werden die Ergebnisse der einzelnen Veranstaltungen in einem
Delegiertenkreis am 11. und 12. Dezember verhandelt und in einem Abschlussdokument
verabschiedet.
Um eine langfristige Wirkung zu entfalten, soll die regionale Klimakonferenz jährlich
stattfinden. So können die Kommunalverwaltungen und gesellschaftlichen Akteure
regelmäßig über den Fortschritt der Maßnahmen berichten. Gleichzeitig findet damit ein
institutionalisierter Austausch zwischen verschiedenen Stakeholdergruppen statt und eine
regionale Koordination wird angestoßen und ermöglicht. Durch die regelmäßige
Öffentlichkeitsarbeit zum Thema soll der gesellschaftliche Diskurs zum Klimaschutz in der
Region Oberfranken Ost positiv, pragmatisch und in all seiner Dringlichkeit geprägt werden.
Kontakt
Melden Sie sich gerne bei Fragen oder Anmerkungen zum Konzept der regionalen
Klimakonferenz beim Team des forum1.5 unter folgender Mailadresse:
stadtregion@uni-bayreuth.de